1927 - Gründung der Fußball Abteilung
Bereits 1926 wurde mit dem Bau des Sportplatzes am Kegelesbach in der Stuttgarter Straße begonnen. 1927 konnte dann der Platz in einem Freundschaftsspiel eingeweiht werden. Nachdem man logischerweise in der niedrigsten Klasse gestartet war, gelang schon 1928 der Aufstieg in die A-Klasse. Ein Jahr darauf wurde dann sogar sensationeller Weise der Sprung in die Bezirksklasse geschafft. Folgende Spieler waren an diesen ruhmreichen Anfängen beteiligt: R.Hartmann, E.Werner, H.Werner, M.Remz, H.Altreuter, W.Barner, A.Barner I, A. Barner II, E.Ziegler, E.Höger, W.Weinberger, E.Weber, W.Rietheimer I, A.Geiger, H.Lang, E.Kälberer, W.Hildebrandt, E.Class, H.Class, R.Hausmann, W.Wild, O.Pfisterer. Als die Bahnlinie verlegt wurde musste der Sportplatz vorübergehend an das Heuhaus (jetzige Firma RICO) verlegt werden. Dies war doch eher eines der kleineren Probleme, die die junge Abteilung zu lösen hatte. Mit der Weltwirtschaftskrise und der damit verbundenen Arbeitslosigkeit waren die meisten Spieler einfach nicht mehr ausreichend Krankenversichert, weshalb das Risiko, Fußball zu spielen, zu groß war. Leider konnte der Spielbetrieb so vorübergehend nicht aufrecht erhalten werden.
In den ersten Jahren des dritten Reiches wurde dann wieder gespielt, folglich musste wieder in der B-Klasse gestartet werden. Wiederum konnte der Erfolg der Ötlinger Kicker nicht gebremst werden. 1937 gelang der Aufstieg in die A-Klasse und schon 1939, zum Zeitpunkt des Beginns des 2. Weltkriegs stieg die Mannschaft sogar wieder in die Bezirksklasse auf.
Der Kader dieser erfolgreichen Mannschaft sah wie folgt aus: R.Hausmann, E.Barner, H.Barner, M.Renz, W.Barner, A.Barner I, A.Müller, H.Gehr, A.Gehr, W.Dolde,W.Rietheimer I, O.Maier, W.Ziegler , H.Schwarz, O.Pfisterer, E.Kübler, E.Rommel, W.Hummel, E.Class, W.Class, K.Hildebrandt. Das Spielen in der Bezirksklass war als riesiger Erfolg zu werten. Gegner damals waren unter anderen: Kirchheim, Nürtingen, Urach, Metzingen, Reutlingen, Tübingen, Gmündersdorf und Wendlingen. Erstaunlich daher, dass der TSV Ötlingen trotz dieser guten Gegner stets eine wichtige Rolle in der Bezirksklasse spielte. Der Angriff Adolf Hitlers beendete dann diese Ära, denn zu viele Spieler mussten zur Wehrmacht. 1942 wurde der Spielbetrieb eingestellt. Eine Zeit lang konnte eine zusammengewürfelte Mannschaft mit Spielern aus Ebersbach und Wendlingen noch Freundschaftsspiele austragen. Gegen Ende des Krieges konnte jedoch selbst dieser Spielbetrieb nicht Aufrecht erhalten werden.
Folgende Spieler der Ötlinger Fußballabteilung mussten ihren Dienst für das Vaterland mi dem Leben bezahlen: R.Barner, E.Barner, H.Werner, W.Hummel, W.Class, K.Hildebrandt, R.Krötz, K.Martin, K.Mochel, R.Hausmann, E.Nagel, A.Glück.
In dieser ersten Periode des Ötlinger Fußballs wurde die Abteilung von folgenden Männern geführt: H.Gehr, P.Duttenhofer, H.Bucherer und W.Süss.
1945 - Ende des Krieges , Wiederkehr des Fußballs
Es war kaum Ordnung in das tägliche Leben nach dem Ende des Krieges gekommen, da hatten sich die Fußballbegeisterten Ötlinger zusammengefunden, um ihrer Lieblingsbeschäftigung nachzukommen. Gegen die in der Umgebung gegründeten Mannschaften wurde kurzerhand ein Spielbetrieb organisiert, den die Ötlinger als Gruppenerster abschlossen. Der ebenfalls neu gegründete Würrtembergische Fußballverband teilte 1946 die Staffeln neu ein. Wieder einmal musste man von ganz unten anfangen. Die Mannschaft aus diesen Tagen setzte sich folgendermaßen zusammen: E.Kübler, W.RietheimerII, W.Dolde, E.SchwarzI, E.Schwarz II, H.Schwarz, E.Weller, E.Scheuffele, W.Ziegler, F.Rommel, H.Gölz, O.Maier, W.Glöckler, W.Glaser, R.Baumann, W.Huber. Die Runde wurde mit einem hervorragenden 2. Platz abgeschlossen. Bitter für den TSV, dass danach ein weiterspielen nicht mehr möglich war, denn die Fahrten zu den Auswärtsspielen waren nicht finanzierbar. Doch man ließ sich nicht unterkriegen und schon 1948 wurde unter Kurt Höger ein Neuanfang gemacht. Es wurde auch eine Jugendmannschaft gegründet,die unter anderem gegen den VFB Stuttgart, Stuttgarter Kickers, FC Eislingen und Zuffenhausen spielte.1949 trat Ötlingen dann wieder mit einer ersten Mannschaft in der Meisterschaftsrunde an. Diese tat sich jedoch zunächst recht schwer und konnte nicht in die oberen Tabellenregionen vorstoßen. Nach dem wirtschaftlichen und sportlichen Schwierigkeiten aus den ersten Nachkriegsjahren folgte Anfang der fünfziger Jahre ein Aufschwung. 1954 wurde die Mannschaft Pokalmeister der C-Klasse und belegte auch in der Meisterschaft einen guten Mittelplatz. In der Saison 54/55 wurde dann sogar der Aufstieg in die B-Klasse geschafft. Seit dem Wiederbeginn nach dem Krieg bis zum Aufstieg in die B-Klasse 1955 wurde die Fußballabteilung von folgenden Männern geführt: A.Barner, P.Kirchner und K. Höger.
1955 bis 1980 25 Jahre Kreisliga A
Nachden die ersten Jahre nach dem Aufstieg schwer waren, gelang es sich nach und nach zu etablieren. Das große Plus des TSV war es schon damals, dass auf eine hervorragende Jugendarbeit zurückgegriffen werden konnte. So konnte 1958/59 mit dem Einsatz von nachrückenden A-Jugendlichen ein zweiter Tabellenplatz erreicht werden. Anfang der sechziger Jahre wurde der noch heute bekannte Teckbotenpokal ins Leben gerufen. Die Ötlinger Mannschaft trug sich 1964 erstmals in die Siegerliste ein.Die Meisterschaftsrunden von 1964-1967 konnten jeweils mit guten Mittelplatzierungen abgeschlossen werden. Dies war gleichzeitig das letzte Amtsjahr des langjährigen Abteilungsleiter August Müller. Aus gesundheitlichen Gründen übergab er die Verantwortung an Erich Beck. Im sportlichen Bereich folgten Höhen und Tiefen, wobei aber immer die Spielklasse gehalten werden konnte. Erwähnenswert ist der abermalige Gewinn des Teckbotenpokals im August 1969. In der darauffolgenden Saison konnte nach verpatztem Start ein toller zweiter Platz errungen werden. Zudem vollzog sich im nächsten Jahr ein Führungswechsel. Das Duo Gerhard Nafzer/Ernst Hummel wurde vom damaligen Spieler und Trainer Roland Geissler abgelöst. Auch unter seiner Regie ging es steil bergauf. Grund hierfür war sicher auch wieder, dass die Jugendspieler gut in die Mannschaft integriert wurden. Die Folge dieser guten Arbeit war, dass die Mannschaft in den nächsten Jahren stets um die vorderen Plätze mitspielte. In der Saison 1975/76 wurde dies mit dem erreichen des dritten Tabellenplatzes belohnt. Im Juni 1977 feierte die Fußballabteilung ihr 50 jähriges Bestehen. Die vier Festtage, die von Turnieren und Tanzveranstaltungen umrahmt waren, bildeten eine gelungene Jubiläumsfeier, die noch lange Gesprächsthema sein sollte. Leider folgte dem Jubiläum ein herber Rückschlag. Nach der lückenlosen Zugehörigkeit zur Kreisliga A von 1955-1989 der bittere Abstieg in die Kreisliga B. Mannschaft und Vorstand rückten jedoch noch enger zusammen .Roland Geissler blieb Abteilungsleiter und auch die Mannschaft hielt zum TSV und blieb zusammen. Im Jahr nach dem Abstieg wurde der direkte Wiederaufstieg mit dem Zweiten Tabellenplatz nur knapp verfehlt. Unter Trainer Josef Baumann gelang jedoch sensationellerweise der Gewinn des Bezirkspokals.
Aufstieg in Kreisliga A
In der Saison 1981/82 wurde unter dem Trainer Norbert Krumm dann der ersehnte Aufstieg geschafft. Auch die zweite Mannschaft errang die Meisterschaft, Sie schoss über 100 Tore und kassierte nur eine Niederlage. Die erste Mannschaft blieb ungeschlagen. Mit ca. 400 Anhängern wurde der Aufstieg nach dem letzten Punktspiel gefeiert, wobei der Musikverein hierzu das passende Ambiente besorgte. In der Spielrunde 1983/84 musste Norbert Krumm aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niederlegen und wurde später von Klaus Thon abgelöst, der jedoch schon ein Jahr später von Horst Scholaster beerbt wurde. Höhepunkt in dieser Zeit war der Teckbotenpokalsieg im Jahr 1984. Im Juli 1987 feierte die Fußballabteilung ihr 60 jähriges Bestehen. Nach 15 jähriger Tätigkeit legte Roland Geissler sein Amt als Abteilungsleiter nieder. Sein Nachfolger wurde Martin Böhm, der sogleich die Feierlichkeiten leitete. Sicher nicht nicht nur wegen dem guten Wetter schrieb der Teckbote später von "südländischer Stimmung im Rübholz". Erwähnenswert ist noch, dass in diesem Jahr noch der neue Parkplatz und die neuen Kabinen eingeweiht wurden. Das Jahr 1988 brachte neben Erhard Reinhofer als neuer Coach nichts neues, der Abstieg konnte verhindert werden und in der Jugendarbeit konnten Fortschritte erzielt werden, die sich in zahlreichen Jugendmannschaften niederschlugen. 1990 war dann eine der schwärzesten Stunden des TSV. Ein Brand richtete großen Schaden in der Sportanlage an, wovon hauptsächlich die Schützen betroffen waren. Doch auch sportlich musste ein bitterer Nackenschlag eingesteckt werden. In dieser Spielzeit konnte der Abstieg in die Kreisliga B nicht mehr verhindert werden. Doch wie schon zuvor wurde in der Führungsetage Charakter bewiesen und Abteilungsleiter Böhm stellte sich auch weiterhin zur Verfügung.Der baldige Wiederaufstieg wurde ins Auge gefasst. Die nächste Spielzeit verlief positiv und mit dem dritten Platz wurde der direkte Wiederaufstieg nur knapp verpasst. Der Rücktritt von Martin Böhm als Abteilungsleiter und dem Abgang von Trainer Reinhofer machte personelle Veränderungen notwendig. So erklärte sich Roland Geissler noch einmal bereit als Abteilungsleiter zu fungieren.Peter Härtel konnte als neuer Trainer verpflichtet werden. Schon ein Jahr später folgte Hans-Georg Rietheimer, der von Roland Geissler im Jahr zuvor noch "eingelernt"worden war als Chef der Fußballer. Der ersehnte Aufstieg konnte wieder nicht geschafft werden. Da auch unter dem neuen Trainer die Mannschaft nur schlecht abschnitt wurde 1993/94 der Ex-Oberligaspieler Achim Feyl verpflichtet. Doch auch unter Achim Feyl konnten zunächst keine Höhenflüge gemacht werden. Die erste Saison unter ihm konnte mit durchwachsenen Leistungen und einem mittelmäßigen Tabellenplatz abgeschlossen werden. Allerdings stand schon die nächste Saison unter besseren Vorzeichen und der TSV spielte bis zuletzt ganz vorne mit. Es wurde die Relegation erreicht,in der man in dramatischer Weise am TSV Kohlberg scheiterte. Die Saison 1995/96 wurde mit dem undankbaren dritten Platz abgeschlossen,was einer verschlafenen Hinrunde zu verdanken war. Die Jugendabteilung unter Siggi Stark legte dahingegen von Saison zu Saison zu. In diesem Jahr hatte der Verein 12 Mannschaften, davon drei Mädchenmannschaften, die mit zahlreichen Erfolgen und Meisterschaften aufzuwarten hatten.
Wiederaufstieg in die Kreisliga A
Die Mannen von Trainer Feyl errangen die Meisterschaft und stiegen in die Kreisliga A auf. In einem Herzschlagfinale wurden beim 2:1 in Holzmaden die notwendigen Punkte am letzten Spieltag eingefahren. Die Meistermannschaft etablierte sich gut in der neuen Spielklasse. Nach fünf Jahren beendete dann Achim Feyl seine erfolgreich Tätigkeit. Nachfolger wurde dann Peter Kuch.Was nun folgte war weniger erfreulich, denn das Team hatte den weggang mehrerer Leistungsträger zu verkraften, die nicht gleichmäßig ersetzt werden konnten. Damit stand fest,dass es von nun an wieder gegen den Abstieg gehen wird. Dieser wurde dann auch im zweiten Jahr unter Peter Kuch Realität, zu groß war der Substanzverlust durch Weggang vieler Spieler. Abteilungsleiter Rietheimer und sei Co Armin Schmid gaben im Jahr 2000 die Verantwortung an Karsten Rehse und Andreas Maciej weiter,die seither die Geschicke der Abteilung leiten, unterstützt natürlich durch Rietheimer,dessen Erfahrung aus 9 Jahren Abteilungsleitung unersetzlich ist. Als Trainer für die Saison 2000/2001 konnte Christian Isert verpflichtet werden, der die Aufgabe aus einem Haufen sehr junger Spieler eine Mannschaft zu formen Bravorös gelöst hat. Die Mannschaft erreichte daher einen guten dritten Platz im Jahr nach dem Abstieg, was ihr wohl die wenigsten zugetraut hätten.Ein Relegationsplatz war möglich, nur ein Punkt verhinderte diese Sensation. Durch das starke Abschneiden waren die Erwartungen an die neue Saison hoch. In der Vorbereitung für die Spielzeit 2001/02 wurde das Finale des Teckbotenpokals erreicht, was diese Euphorie zudem förderte. Leider konnten die gesteckten Ziele nicht erreicht werden,was schon nach Ende der Vorrunde klar wurde. Trainer Christian Isert sah sich dazu veranlasst, seinen Hut zu nehmen. Interimscoach und Spielercoach Michael Goodreau leitete die Mannschaft bis Norbert Krumm sich dazu bereiterklärte, die Mannschaft bis zum Ende der Saison zu übernehmen.Auch wenn unter seiner Leitung die Formkurve wieder nach oben ging war die Saison total verkorkst.
© TSV Ötlingen 1895 e.V. , 2002
Fortsetzung folgt...